Kälteverfahren

Mit dem Verfahren können tierische Materialschädlinge "ohne Chemie" nur mit Kälte abgetötet werden. Das Verfahren eignet sich besonders für mobile und bewegliche Güter, die in Kühlcontainer oder mobilen Frostzellen (Kammern) gebracht werden.

Wirkungsweise

Die Empfindlichkeit der verschiedenen Schädlinge gegenüber tiefen Temperaturen variiert stark. Für eine sichere Bekämpfung werden beim Kälteverfahren von schädlichen Insekten befallene Materialien für mindestens einen Tag auf Temperaturen von -15 bis -30 °C abgekühlt und so die Schädlinge durch Kälte getötet. Hierfür wird flüssiger Stickstoff, dessen Siedepunkt bei -195,8° C liegt, in eine isolierte Kammer mit gewöhnlicher Raumtemperatur - ohne Veränderung der Druckverhältnisse - eingeleitet. Dieser verdunstet schlagartig, weil die Kammertemperatur weit über dem Siedepunkt liegt und senkt sie auf -90° C ab. Vor der Behandlung muß sichergestellt sein, dass die Güter die Behandlung unbeschadet überstehen (Gefrierbrand). Bei Kunstgegenständen sind diese vor der Behandlung in Tiefkühlfolie einzuhausen, damit die Materialfeuchte nicht verloren geht.

Anwendungsbereich

Das Verfahren hat sich zur Kaltentwesung von Arzneimittel und Kräuter bewährt. Aber auch zur Schädlingsbekämpfung an Textilien und geeigneten Kunstgütern liegen positive Erfahrungen vor. Einsätze der Kältekammer zeichnen sich aus durch kontrollierte Temperaturführung, tiefe erreichbare Temperaturen und geringer Personalaufwand beim Betrieb. Die Kältekammer ist als Einheit transportierbar und kann daher auch vor Ort beim Kunden betrieben werden. Für diesen Fall ist ein Lichtstromanschluß sowie beim Betrieb in geschlossenen Räumen eine Stickstoffableitung zu installieren.